Schlafapnoe:
Gefährliche Atemaussetzer
Starkes, chronisches und unregelmäßiges Schnarchen ist Hinweis auf ein obstruktives Schlafapnoe-Syndrom (OSAS). Die nächtlichen Atemaussetzer können zu ernsten Gesundheitsproblemen führen.
Was ist eine Schlafapnoe?
Bei einer Schlafapnoe kommt es während des Schlafs zu Atemaussetzern – immer wieder für wenige Sekunden. Diese Atempausen stören die Schlafqualität. Konzentrationsstörungen und Müdigkeit sind die Folge. Vor allem in monotonen Situationen, z. B. während langer Autofahrten, verfallen die Betroffenen leicht in einen gefährlichen „Sekundenschlaf“. Schlafapnoiker sind zudem anfälliger für Bluthochdruck, Herzinfarkte und Schlaganfälle.
Ursachen
Beim obstruktiven Schlafapnoesyndrom kollabiert der Rachenraum. Durch die Blockade der oberen Atemwege wird die Atmung für einige Sekunden unterbrochen. Ein Zustand, der eine umgehende Alarmmeldung an das Gehirn sendet, das eine Weckreaktion auslöst. Die Folge: ungewöhnlich tiefe Atemzüge und laute Schnarchgeräusche.
Faktoren, die eine Schafapnoe begünstigen
- starkes Übergewicht
- Schlafen in Rückenlage
- Rauchen und Alkohol
- bestimmte Medikamente
- Herz- oder Lungenerkrankungen
- schlecht eingestellter Blutzucker
- anatomische Veränderungen
- chronische Entzündungen
- Polypen, Zysten oder Geschwülste
Bitte gehen Sie zum Arzt, wenn ...
- Sie nachts extrem laut und unregelmäßig schnarchen,
- Ihnen tagsüber starke Müdigkeit zu schaffen macht,
- Sie immer öfter unkonzentriert, nervös und gereizt sind,
- Sie häufig unter Kopfschmerzen oder Schwindel leiden,
- Sie die oben genannten Symptome aufweisen und einen Beruf mit hoher Eigen- und Fremdgefährdung ausüben (z. B. Fernfahrer und Piloten, Pendler und Schichtarbeiter).
Diagnose
Zur Abklärung einer Schlafapnoe wird der Patient eingehend befragt, z. B. zu Vorerkrankungen, Medikamenten oder Schlafgewohnheiten. Untersucht wird im Hinblick darauf, ob Auffälligkeiten im Rachenbereich oder eine behinderte Nasenatmung, z. B. aufgrund von Allergien, vorliegen. Im Schlaflabor wird das Schlafverhalten erfasst und die Schlafqualität beurteilt.
Behandlung
Die Therapie bei einer Schlafapnoe richtet sich nach der individuellen Beeinträchtigung des Patienten. Bei anatomischen Atemhindernissen bietet sich eine Operation an: Behinderungen der Atemwege werden beseitigt, erschlafftes Gewebe gestrafft. Eine Beratung zur Schlafhygiene – Maßnahmen, die zu einer guten Schlafqualität beitragen – ergänzen die Therapie.
Mögliche Behandlungsformen
- Schlafvideoendoskopie zur Lokalisierung der das Schnarchen verursachenden Bereiche (Gaumensegel, Zungengrund)
- Zahnschienen
- Nasenpflaster
- Schlafmaske (Überdruckbeatmung)
- operative Straffung des Gaumensegels oder Verkleinerung der Gaumenmandeln
Bildnachweis: iStock, HNOmedic